Kleintiere draußen halten

Tipps und Hinweise für das Außengehege

Kaninchen liegt entspannt in der Erde. © Jennifer Sextl
Kaninchen liegt entspannt auf der Erde.

Auf der Wiese laufen, buddeln, sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und einfach die frische Luft genießen: Das alles ist in einem Außengehege beziehungsweise Freigehege für Kleintiere möglich. Kleine Heimtiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen genießen die Zeit draußen mit ihren Artgenossen und können unter bestimmten Voraussetzungen sogar das ganze Jahr über im Garten leben.

Wenn Sie Ihrer Kleintier-Bande ein Außengehege bieten möchten, gibt es einige Dinge, auf die Kleintierhalter unbedingt achten müssen. Denn Kaninchen und Meerschweinchen benötigen für eine artgerechte Unterbringung in jedem Fall genügend Platz.

Der Wechsel von drinnen nach draußen

Sollen Ihre Kaninchen oder Meerschweinchen die warmen Monate im Freien verbringen? Das ist ab einer Temperatur von etwa 10 - 15°C möglich. Die Temperatur sollte auch nachts nicht mehr deutlich darunter liegen. Bevor die Tiere nach draußen wechseln, muss das Gehege für ihren Einzug vorbereitet sein und das sowohl mit Blick auf Ausbruchs- und Einbruchssicherheit als auch hinsichtlich der optimalen Einrichtung. Das sorgt für ihre Sicherheit und spart ihnen zusätzliche Aufregung, die entsteht, wenn parallel zu ihrer Eingewöhnung draußen auch noch Umbaumaßnahmen durchgeführt werden müssen.

Wenn es dann nach draußen geht, sollte dieser Umzug möglichst stressfrei für die kleinen Heimtiere passieren. In den Monaten April bis September kann bei einem Umzug in ein gut strukturiertes Freigehe mit verschiedenen thermischen Zonen wie z.B. wärmeren und kühleren Rückzugsorten auf eine schrittweise Gewöhnung verzichtet werden. Das vermeidet unnötigen Stress durch ständige Gehegewechsel, insbesondere, wenn die Tiere diese nicht selbstständig durchführen können, sondern auf das Transportieren in einer Transportbox angewiesen sind. 

Die übliche Fütterung sowie die gewohnten Routinen sollten auch beim Wechsel ins Außengehege beibehalten werden, sodass die Tiere weiter in ihrem üblichen Rhythmus leben können.  Wenn die Kaninchen artgerecht gefüttert werden und ein umfangreiches Angebot von Frischfutter, Gräsern und Kräutern gewöhnt sind, bereitet die Umstellung auf mehr Wiesenfütterung im Freigehege keine Schwierigkeiten. Sollte sich das Futterangebot durch den Umzug ins Freigehege ändern, muss eine schrittweise Umstellung erfolgen, um Problemen im Magen-Darm-Trakt der Tiere vorzubeugen.

Achtung: Es muss nicht nur warm genug für die Tiere sein, wenn sie nach draußen wechseln. Gleichzeitig müssen auch schon alle Vorkehrungen getroffen werden, dass es für sie nicht zu heiß wird. 

Werden die Tiere auch im Winter im Außengehege leben? Dann sollten sie früh genug im Jahr umgesiedelt werden, je nach Wetterlage spätestens im September, damit sie auch die ersten kühleren Nächte bereits draußen verbringen und sich langsam an die sinkenden Temperaturen gewöhnen. Während dieser Zeit entwickelt sich bei den kleinen Tieren ein dickes Winterfell, das sie warmhält und schützt.

Beachten Sie: Albino-Kaninchen sollten allerdings aufgrund der Lichtempfindlichkeit ihrer Haut und Augen nicht draußen gehalten werden.

Außengehege und Auslauf müssen sicher sein

An erster Stelle steht die Sicherheit: Kleine Heimtiere müssen unter anderem vor möglichen Feinden geschützt werden. Aber es ist auch wichtig, dass sie nicht einfach aus dem Gehege entwischen können. Daher sollte das Kleintiergehege unbedingt ein- und ausbruchssicher sein.

Kaninchen sind richtige Buddel-Profis, daher muss beispielsweise das Außengitter tief genug in die Erde vergraben werden, empfohlen werden etwa 50 cm. Auch von oben sollte das Gehege mit festem Gitter abgesichert werden. Achten Sie unbedingt auf die Größe der Maschen im Zaun, damit Marder & Co. nicht durchpassen. Einige praktische Tipps, Hinweise und Anregungen, wie Kleintierhalter einen passenden Buddelschutz bauen, gibt es zum Beispiel hier: Gartengehege bauen – Buddelschutz im Kaninchenfreilauf

Weitere Tipps für das Außengehege für kleine Heimtiere:

  • Das Gehege sollte wetterfest und groß genug sein: Bei Kaninchen gilt als Richtlinie etwa 6 qm für zwei Tiere, für jedes weitere Kaninchen kommen 2 qm hinzu. Für Meerschweinchen gelten etwa 4 qm für 3-4 Tiere.
  • Für jedes Tier sollte eine passende Schutzhütte beziehungsweise ein Häuschen bereitstehen, in die sich die kleinen Tiere jederzeit zurückziehen und sich so richtig gemütlich einnisten können. Wichtig ist, dass diese wettergeschützt und trocken sind und keine Zugluft eindringt.
  • Das Gehege sollte idealerweise so aufgebaut sein, dass die geschützte Behausung an den Auslauf grenzt und sich die Tiere frei bewegen können.
  • Auch weitere Unterschlupfmöglichkeiten und Rückzugsorte, die im Gehege und im Auslauf verteilt sind, sollten vorhanden sein.
  • Seien Sie kreativ und stellen Sie Ihren kleinen Heimtieren einige Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung, zum Beispiel abenteuerliche Tunnel oder Bereiche mit Ästen zum Knabbern. Hier finden Sie weitere Tipps, warum Meerscheinchen und Kaninchen Abwechslung benötigen: Beschäftigung für Kleintiere
  • Natürlich dürfen frisches Futter sowie genügend Stroh/Heu und frisches Wasser nicht fehlen.
Meerscheinchen im Außengehege. © Maja Brandt

Außenhaltung im Sommer

Werden Ihre kleinen Heimtiere nur im Sommer draußen leben, sollte das Gehege wie oben beschrieben ausbruchssicher und wettergeschützt sein. Außerdem müssen ausreichend Schattenplätze, Rückzugsmöglichkeiten, Verstecke sowie genügend frisches Wasser vorhanden sein. So helfen Sie Ihren felligen Freunden im Sommer: Hitzetipps für Kleintiere

Außenhaltung im Winter

Wenn Ihre kleinen Lieblinge das ganze Jahr über, also auch im Winter, draußen leben sollen, müssen vor der kalten Jahreszeit noch zusätzlich ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Dazu gehört:

  • Das Gehege und die Schutzhütten mit einer Extraportion Stroh und Heu auszustatten, damit es sich die Kleinen schön warm machen können.
  • Der Unterschlupf sollte nicht zu groß, aber auch nicht zu klein sein, damit die Tiere ihre Behausung mit ihrer eigenen Körpertemperatur warmhalten können.
  • In der kalten und feuchten Jahreszeit sollten Sie vermehrt darauf achten, dass sich keine Feuchtigkeit bildet und dadurch Schimmel entsteht. Das bedeutet: Regelmäßig das Gehege kontrollieren, die Stellen entsprechend mit Stroh etc. neu eindecken und natürlich das regelmäßige Ausmisten nicht vergessen.
  • Trotz der kalten Monate brauchen Kaninchen und Meerschweinchen weiterhin ihren Auslauf. So bleiben die Tiere auch im Winter aktiv, fit und halten sich warm.

Das sollten Sie unbedingt wissen! Wenn Ihre kleinen Heimtiere das ganze Jahr über draußen leben, dürfen sie nicht einfach abrupt ins Haus geholt werden. Denn starke Temperaturschwankungen bekommen den kleinen felligen Freunden nicht. Kranke und schwache Tiere sollten draußen nicht überwintern.

Niemals allein: Kaninchen und Meerschweinchen sind gesellige Tiere und benötigen für ihr Wohlbefinden unbedingt passende Artgenossen. Vor allem bei der Außenhaltung sollten beispielsweise Meerschweinchen in einer Gruppe von etwa vier Tieren leben.

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