130 Tage Hoffen und Bangen

© Peter Bergmann

Brian war schon immer ein kleiner Freigeist, der gerne mal ausführlich die Gegend erkundet. Trotz seiner Jugend (ein Jahr) hatte er nie Angst davor, sich in den naheliegenden Weinbergen rumzutreiben und kam dann auch manchmal mehrere Tage nicht nach Hause. Sein Rekord lag bei neun Tagen, bis er dann plötzlich wieder da stand als wäre nichts passiert.

Aber diesmal, im Juli, war es leider anders. Er kam und kam einfach nicht wieder heim, so dass ich am 2. August die Suchmeldung bei TASSO e.V. inserierte und total verzweifelt überall in der näheren Umgebung Flyer verteilte. Aber der Rumtreiber war wie vom Erdboden verschluckt. Es war wie Folter, bei jedem Geräusch zu hoffen, ob er vielleicht gerade durch die Katzenklappe kommt, aber da war niemand.

Ich hatte die Hoffnung, Brian jemals wiederzusehen ehrlich gesagt schon aufgegeben, als vorgestern, am 22. November, plötzlich ein Anruf von TASSO e.V. kam. Ich fuhr gerade mit dem Auto als das Handy klingelte und eine nette Stimme am anderen Ende der Leitung sagte: „Hallo Herr Bergmann, Ihr Kater Brian wurde gefunden und ist wohlauf! Hier sind die Kontaktdaten, dort können Sie ihn in Empfang nehmen." Ich musste erst mal anhalten und mich beruhigen, so geschockt war ich und sagte völlig verwirrt zu der Mitarbeiterin, dass doch heute noch gar nicht Weihnachten sei.

Aber, es stimmte und gute 15 Minuten später stand ich in der Wohnung eines sehr freundlichen Ehepaars, die sich um Brian gekümmert und TASSO e.V. informiert hatten und hielt den Ausreißer auf dem Arm! In diesem Moment schossen mir die Freudentränen in die Augen, wie man auf dem Foto sieht. Natürlich bin ich seit diesem Moment überglücklich und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Menschen von TASSO e.V. für ihre tolle Arbeit bedanken. Ohne deren Mithilfe hätte ich Brian nie wiedergesehen, obwohl er die ganze Zeit nur knapp zwei Kilometer von mir entfernt war.

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