© Claudia Vortmann
Glück im Unglück: Kater Vincent – einer von vier Katzen im Haus – ging Donnerstagnachmittag auf Tour. Und kam erst einmal nicht wieder zurück. Länger als ein, zwei Tage bleibt er sonst nicht fort, also wurden Freitagabend die ersten Suchmaßnahmen eingeleitet: TASSO informiert, Nachbarn gefragt. Am nächsten Tag ging es weiter: Plakate im Ort aufgehängt, neue Facebook-Seiten kennengelernt und ihn dort gepostet.
Dann eine Tour durch die weitere Nachbarschaft. Nichts ist ja so schlecht als dass es nicht für irgendetwas gut wäre. Und die Gespräche mit den ausschließlich freundlichen und hilfsbereiten Nachbarinnen und Nachbarn (von denen ich bis dahin nur die wenigsten kannte) waren wirklich eine verbindende und tröstende Erfahrung. Fast alle hatten oder haben Tiere. Und eine Dame erzählte mir von ihrer Katze, die 22 Jahre alt geworden ist! Na gut, niemand wusste etwas, also weitergesucht. Jeden Abend die Lagerhallen, Schuppen und Gartenhäuser in der Gegend abgegangen und gerufen, an der Landstraße in die Gräben geschaut und an den Gebüschen entlang gegangen und gerufen. Nichts.
Dienstagmorgen dann – am sechsten Tag – stand er dann plötzlich vor der Tür. Sichtlich geschwächt, auf einem Bein hinkend, aber wieder zu Hause angekommen. Wie sich beim Tierarzt herausstellte, hat er eine doppelte Oberschenkelfraktur hinten links "mitgebracht", offenbar von einem Autounfall. Jetzt ist er in der Klinik, wird gepäppelt und auf die morgige OP vorbereitet. Wer weiß, vielleicht hat er sogar eine Zeitlang in einem der Gebüsche gelegen, an denen ich vorbeigegangen bin. Also: Bloß weitersuchen!
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