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Eine bislang fest verschlossene Tür geht auf

EU erwägt Gesetze für Hunde und Katzen im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel

EU erwägt neue Rechtsvorschriften zum Schutz von Hunden und Katzen. Bildnachweis: TASSO e.V. © TASSO e.V.

Sulzbach/Ts., 31. Oktober 2019 – Nach einer Meldung des Nachrichtenportals POLITICO aus Brüssel erwägt die Europäische Union neue Rechtsvorschriften zum Schutz von Hunden und Katzen, mit dem Ziel der Eindämmung des illegalen Welpenhandels, der vorwiegend über Online-Portale stattfindet. Für die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, ist das eine Sensation, da die jahrzehntelangen Bemühungen des Europaparlaments und aller Tierschutzorganisationen von der EU-Kommission bislang stets abgelehnt wurden. 

Seit Beginn der EU-Tierschutzstrategie im Jahr 2007 fordern alle in Brüssel arbeitenden Tierschutzorganisationen sowie das Europaparlament nachdrücklich und immer wieder den Rechtsschutz auch für Heimtiere. Waren es zuerst die massiven Tierschutzprobleme der Streunertiere, kam schon bald das Problem mit dem aufkommenden illegalen Welpenhandel hinzu.

Heimtiere sind zwar als solches gemäß dem Lissabonvertrag nicht Regelungsgegenstand der EU, doch sobald entsprechende Sachverhalte von diesen Tieren in Verbindung mit den EU-Kompetenzen wie Binnenmarkt oder Gesundheit stehen, kann die EU tätig werden und entsprechende Regelungen erlassen. Das EU-Tiergesundheitsgesetz von 2016 enthält erstmals eine Ermächtigungsgrundlage für Rückverfolgungsmaßnahmen in den EU-Mitgliedsländern, das heißt Regelungen zur Kennzeichnung und Registrierung von Begleittieren.   

Der Rat hat sich im Jahr 2010 das erste Mal zu Heimtieren positiv geäußert und der EU-Kommission aufgegeben, dass diese eine Informationsgrundlage zur Vorbereitung für eine gesetzgeberische Maßnahme zu diesem Bereich beschaffen solle. Daraufhin hat die EU-Kommission im Jahr 2015 das Ergebnis einer Studie veröffentlicht, in der auf alle gravierenden Probleme hingewiesen wurde. Insbesondere wurde vor dem wachsenden Problem des illegalen Welpenhandels gewarnt. Doch bislang wies die EU-Kommission alle Vorstöße für eine grundlegende Maßnahme zurück. 

Dabei ist bekannt, dass der illegale Handel mit Welpen wegen der Dumpingpreise für (Mode-)Rassehunde zu massiven Wettbewerbsverzerrungen führt. Nicht geimpfte Welpen, wie es im illegalen Welpenhandel üblich ist, stellen zudem ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. 

Endlich hat sich jetzt offensichtlich aufgrund der kontinuierlichen Forderungen aller Interessengruppen sowie der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments, im Rat und in der Kommission die Erkenntnis durchgesetzt, dass zum Wohl von Mensch und Tier tatsächlich gehandelt werden muss. 

„TASSO fordert dieses Handeln der EU bereits seit 2010. Daher begrüßen wir dieses Signal aus Brüssel mit sehr großem Wohlwollen und fühlen uns dadurch weiter angespornt. Im Rahmen der Arbeit des Netzwerks Kennzeichnung und Registrierung (K&R), einem interdisziplinären Arbeitskreis von allen Tierschutzbeauftragten Deutschlands sowie weiteren Experten (www.heimtierverantwortung.net), haben wir gerade ein Lösungsmodell entwickelt, womit sich kostengünstig alle Register vernetzen und dennoch einen eigenen Abfrageservice pro Land anbieten können. Das wäre der erste Schritt zu einer Harmonisierung beziehungsweise einer Kompatibilität der zahlreichen und sehr unterschiedlichen Heimtierregister und Systeme in der EU. Eine solche Lösung könnte kurzfristig den Weg für eine EU-weite Gesamtregelung bereiten“, sagt Philip McCreight, Geschäftsführer von TASSO e.V. Er fährt fort: „Am 6. November findet in der Landesvertretung des Saarlandes in Berlin zur Rückverfolgbarkeit von Heimtieren in Deutschland und Europa eine große Fachkonferenz statt, und wir freuen uns, dass wir hier einen konkreten und konstruktiven Beitrag liefern können. Denn die europaweite lückenlose Rückverfolgbarkeit eines Heimtieres ist eine, wenn nicht die Grundvoraussetzung im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel.“

Im Rahmen der Fachkonferenz wird eine Pressekonferenz stattfinden, zu der Sie Dr. Hans-Friedrich Willimzik, Tierschutzbeauftragter des Saarlandes und Leiter des Netzwerks K&R, sowie Philip McCreight, Geschäftsführer von TASSO e.V., herzlich einladen.

Wann: Mittwoch, 6. November 2019 von 9 bis 17 Uhr; Pressekonferenz 11:30 Uhr
Wo: Vertretung des Saarlandes beim Bund, In den Ministergärten 4, 10117 Berlin

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme unter presse@tasso.net an.

Weitere Informationen sowie das Programm finden Sie auf der Webseite des Netzwerks unter www.heimtierverantwortung.net.


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EU erwägt neue Rechtsvorschriften zum Schutz von Hunden und Katzen. Bildnachweis: TASSO e.V.

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