Eschborn, 5. August 2025 – Als fatales Signal für den Tierschutz in Deutschland bewertet die Tierschutzorganisation TASSO e.V. die Entscheidung des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, den Vertrag der Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari nicht über den August hinaus zu verlängern. Die Organisation zeigt sich tief enttäuscht und warnt vor negativen Folgen für den tierschutzpolitischen Fortschritt.
„Ariane Kari war eine starke, fachlich versierte und unabhängige Stimme für den Tierschutz auf Bundesebene“, würdigt Heike Weber, Geschäftsleiterin Tierschutz bei TASSO die Leistung Karis: „Sie hat es in kurzer Zeit geschafft, dem Tierschutz politisches Gewicht zu verleihen, mit klarer Haltung, fachlicher Tiefe und einem offenen Ohr für die Anliegen von Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Praxis.“
Besonders hervorzuheben ist aus Sicht TASSOs ihr Engagement für die Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung und Registrierung (K&R) von Heimtieren, die ein zentrales Instrument zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels darstellt und zur Entlastung der Tierheime beiträgt. Neben der dringend notwendigen Stärkung des Tierschutzvollzugs hat Kari auch die Not der Tierheime politisch sichtbar gemacht.
„Dass ihre Amtszeit nicht verlängert wird und aktuell unklar ist, ob das Amt überhaupt weitergeführt wird, betrachten wir als fatales Signal“, resümiert Weber und stellt klar: „Das gefährdet die Unabhängigkeit und Institutionalisierung des Tierschutzes auf Bundesebene.“
TASSO schließt sich den Forderungen zahlreicher Tierschutzorganisationen an:
- Das Amt der Bundestierschutzbeauftragten darf nicht abgeschafft, sondern muss gesetzlich verankert, unabhängig ausgestaltet und personell wie finanziell ausreichend ausgestattet werden.
- Tierschutz ist ein Staatsziel und das muss sich auch institutionell widerspiegeln. Ein solcher Rückzug der Bundesregierung wäre ein klarer Bruch mit dem verfassungsrechtlichen Anspruch.
Weber: „Wir danken Ariane Kari für ihre Arbeit, ihre klare Haltung und ihren Mut und hoffen, dass die Bundesregierung die Bedeutung dieses Amtes erkennt und konsequent für seinen Fortbestand eintritt.“
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