© TASSO e.V.
Eschborn, 5. November 2025 – Einige verkriechen sich unters Bett, andere tigern hektisch von einem Zimmer zum anderen und wieder andere laufen panisch davon: Wenn in der Silvesternacht die Raketen zischen und die Böller krachen, ist die Freude bei vielen Menschen groß – für Wild- und Heimtiere beginnt jedoch häufig die schlimmste Nacht des Jahres. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt, gibt hilfreiche Tipps, damit Hunde und Katzen den Jahreswechsel möglichst stressfrei und gefahrenlos erleben.
Mehr als 800 Hunde und Katzen wurden an den beiden Tagen des vergangenen Jahreswechsels bei TASSO als vermisst verzeichnet. „An Silvester und Neujahr stehen bei uns die Telefone nicht still. Die Tiere können den ohrenbetäubenden Lärm und die grellen Lichter nicht einordnen und reagieren häufig instinktiv mit Flucht“, sagt Heike Wempen-Dany, Leiterin der TASSO-Notrufzentrale. Aus Erfahrung weiß sie, dass der Stress für die Tiere und damit in der Folge auch die steigenden Vermisstenmeldungen bereits Tage vor Silvester beginnen, da vielerorts schon geböllert wird.
TASSO-Silvestertipps – Stress reduzieren, Gefahren mindern
- Prävention für den Notfall: Gerade zum Jahreswechsel zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Heimtiere gekennzeichnet und anschließend registriert werden. Durch diese beiden Schritte können entlaufene Hunde und Katzen jederzeit zweifelsfrei identifiziert und ihren Menschen zugeordnet werden.
- Doppelt sichern: Hunde müssen auch an Silvester und Neujahr das Haus verlassen und sich lösen. Wichtig dabei ist, die Hunde gut zu sichern. Am besten doppelt, mit einer Leine am Halsband und einer weiteren am Geschirr.
- Zu Hause lassen: Freigängerkatzen sollten frühzeitig im sicheren Zuhause bleiben.
- Beistand leisten: Tierhalter:innen sollten in der Silvesternacht ihre Vierbeiner nicht alleine lassen. Wenn ängstliche Tiere die Nähe ihrer Menschen suchen, sollten diese für ihre Vierbeiner da sein.
- Reize aussperren: Heruntergelassene Rollos, gewohnte Musik oder Fernsehgeräusche können auf die Tiere beruhigend wirken.
- Rückzugsorte schaffen: Einige Hunde und Katzen ziehen sich gerne zurück, deswegen ist es hilfreich, Rückzugsorte zu schaffen und diese gemütlich einzurichten.
- Hilfsmittel: Gehörschutz, Thundershirts oder auch entspannende Massagen können den Stress lindern. Wichtig ist, dass die Tiere vorher mit den Hilfsmitteln vertraut gemacht wurden.
- Ruhige Orte aufsuchen: Oftmals ist es bei Hunden auch hilfreich, ruhigere Orte aufzusuchen. Feuerwerke sind in Naturschutzgebieten oder nahe Flughäfen verboten. Auch eine nächtliche Fahrt über die Autobahn kann helfen, dem Lärm zu entfliehen.
- Je nach Stärke der Angst können auch angstlösende Medikamente unterstützend wirken. Hierzu sollten sich Tierhalter:innen frühzeitig in einer Tierarztpraxis beraten lassen.
Es gibt mittlerweile vielfältige Trainingsmöglichkeiten. Dazu gehören zum Beispiel Gegenkonditionierung, Entspannungsübungen oder auch Desensibilisierung – denn kein Vierbeiner sollte dauerhaft mit Angst und Stress leben müssen. Auf lange Sicht kann es zudem sinnvoll sein, ein Tier mit Geräuschangst verhaltenstherapeutisch zu unterstützen.
Weitere hilfreiche Silvestertipps finden Sie unter: www.tasso.net/Silvester
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