Gefahren für Haustiere im Haushalt: Hunde, Katzen und kleine Heimtiere

Darauf sollten Tierhalter im Alltag achten

Hund liegt entspannt auf der Wiese im Garten. © TASSO

Im alltäglichen Zusammenleben mit Heimtieren treten immer wieder Situationen auf, welche für die Tiere gefährlich oder sogar lebensbedrohlich sein können. Einige dieser Gefahrenquellen hat man als Halterin oder Halter im Hinterkopf, andere vergisst man im Trubel des Alltags oder sie sind einem gar nicht bekannt.

Im Folgenden hat TASSO einige Alltagsgefahren für Hunde, Katzen und kleine Heimtiere gesammelt.

Alltagsgefahren für Hunde und Katzen

Lebensmittel: Einige Lebensmittel, die für uns Menschen auf dem Speiseplan stehen, können für Hunde und Katzen gefährlich werden. Hierzu gehören unter anderem Schokolade, Kaffee, Alkohol, Weintrauben & Rosinen und Macadamianüsse. Bei Hunden führt außerdem die Aufnahme von Birkenzucker (Xylit) zu schweren Vergiftungserscheinungen. Wichtig ist zu beachten, dass diese giftigen Lebensmittel auch in verarbeiteten Produkten vorkommen können, wie in zuckerfreien Lebensmitteln oder in Gebäcken.

Zimmerpflanzen: Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Pflanzen können zur Gefahr für unsere Heimtiere werden. In vielen Haushalten vorkommend und giftig sind zum Beispiel Aloe Vera Pflanzen, Birkenfeigen (Ficus benjamina), Efeututen (Epipremnum pinnatum) und der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima). Auch die Düngemittel sind häufig giftig und können zum Beispiel durch Trinken aus Untertöpfen oder Gießkannen aufgenommen werden. Hier finden Sie Informationen zu giftigen Pflanzen.

Medikamente: Einige Medikamente, die in der Humanmedizin angewendet werden, sind für Hunde und Katzen giftig und teilweise sogar lebensbedrohlich. Auf keinen Fall sollten Tiere humanmedizinische Präparate ohne tierärztlichen Rat verabreicht bekommen. Um eine versehentliche Aufnahme zu vermeiden, sollten Medikamente immer verschlossen aufbewahrt werden. Schon eine Ibuprofen-Tablette kann für eine Katze oder einen kleinen Hund giftig sein.

Dekoartikel: Viele Dekoartikel verschönern zwar das Wohnungsbild, sind jedoch für hunde- und katzentaugliche Wohnungen ungeeignet. Glas- und Keramikelemente gehen schnell zu Bruch und die Scherben haben ein großes Verletzungspotential für die Pfoten unserer Vierbeiner. Auch Weihnachtsdeko, wie Lametta, Schokoladenprodukte und Schnüre können für Hund und Katze Gefahren bergen. Lesen Sie gerne weiter zum Thema Weihnachten mit Katze und Hund.

Gefährliche Gegenstände: Kleine Gegenstände, wie Legosteine, Feuerzeuge, Münzen, Zigaretten & Co können von Hunden und Katzen leicht verschluckt werden. Sie sollten stets außerhalb der Reichweite von Tieren sein, da sie je nach Gegenstand giftig sind oder zu gefährlichen Verletzungen im Darm führen können.

Tennisbälle: Tennisbälle sind bei vielen Hunden sehr beliebt. Sie sind für Hunde aber gleich dreifach ungeeignet: Das Material ist nicht lebensmittelecht und kann giftige Rückstände enthalten, die Oberfläche ist für die Hundezähne wie Schmirgelpapier und die Bälle können verschluckt werden und bergen somit je nach Hundegröße eine enorme Erstickungsgefahr. Besser geeignet sind Hundespielzeuge und wenn ein Ball sein muss, dann sollte dieser deutlich größer sein als der Rachen des Hundes.

Laserpointer/Lichtrefelxe: Teilweise werden sie als Spielzeug angeboten und leider sind die dahinterliegenden Gefahren weiterhin noch oft unbekannt. Viele Katzen und Hunde können dazu animiert werden, hinter den sich bewegenden Lichtpunkten herzujagen. Dabei birgt das Spiel mit dem Licht gleich mehrere Gefahren. Einerseits kann der gebündelte Laserstrahl die Augen der Tiere schädigen. Außerdem kann das Spiel mit Licht und Lichtreflexen zu massivem Frust führen. Im Gegensatz zum Spiel mit greifbaren Reizen kommt es hierbei nämlich zu keinen Erfolgserlebnissen, da der Lichtpunkt stets gejagt, aber nie gefangen werden kann. Nicht zuletzt können daraus schwerwiegende Verhaltensstörungen entstehen, bei denen Hund und Katze zwanghaft alle Lichtreflexe jagen und so ein enormes Stressverhalten im Alltag zeigen.

Verbrennungen: Im Haushalt gibt es an vielen Stellen die Gefahr, dass sich Hund oder Katze verbrennen. Dies kann an den Herdplatten in der Küche, am Kamin im Wohnzimmer, an Teelichtern und Kerzen oder auch am Grill und an Grillzubehör passieren. Insbesondere bei verlockenden Gerüchen, vergessen die Tiere schnell mal, dass die Herdplatte oder der Grill für sie Tabuzonen sind. Haben Sie diese Gefahrenquellen immer im Blick und lassen Sie Ihr Tier nie unbeaufsichtigt mit heißen Oberflächen oder gar brennenden Kerzen.

Für kleinere Wildtiere sowie Vögel und Insekten sind unsere Gärten ein wichtiger Lebensraum, den wir pflegen und unseren tierischen Wildmitbewohnern zur Verfügung stellen sollten. Wir haben einige Tipps und Alternativen gesammelt, wie Sie Ihren Garten und Balkon tierfreundlich und nachhaltig gestalten können. Lesen Sie auch, wie Sie für Wild- und Haustiere Gefahren im Garten minimieren können.

Denken Sie auch daran, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind oder Ihre Katze draußen ist:

Rolltreppen: Während wir Menschen uns selbstverständlich auf eine Rolltreppe begeben, um das Stockwerk zu wechseln, kann dies für einen Hund schnell gefährlich werden. In den Ritzen zwischen den Stufen können sich die Pfotenhaare, Krallen oder auch die ganzen Pfoten verfangen und einklemmen. Durch die kontinuierliche Weiterbewegung der Rolltreppe kann dies zu schmerzhaften und folgeschweren Verletzungen führen. Daher sollten Rolltreppen mit Hunden gemieden und lieber Treppen oder Aufzüge genutzt werden.

Teiche und Pools: Gerade im Sommer sind Katzen und Hunde häufig am Wasser interessiert – sei es aus Neugierde oder zum Trinken. Wenn sie dabei in einen Gartenteich oder einen Pool fallen, können sie zwar eine Zeit lang schwimmen, finden aber häufig keine Ausstiegsmöglichkeit, um das Wasser selbstständig zu verlassen. Die sicherste Lösung ist es, diese Wasserflächen abzudecken. Hier finden Sie Ideen für Ausstiegshilfen.

Autofahren: Autofahren mit nicht gesicherten Tieren kann für Mensch und Tier gefährlich werden. Hunde und Katzen sollten immer in Transportboxen oder mit anderen geprüften Sicherungssystemen (Anschnallgurt und Autogeschirr für Hunde) gesichert werden. Auch empfiehlt es sich Hunde mit einer kurzen Leine zu transportieren, die im Falle eines Unfalls den Ersthelferinnen und -helfern die Sicherung des möglicherweise panischen oder verletzten Hundes erleichtert.

Fluchtverhalten: Selbst souveräne und gewöhnlich angstfreie Tiere können sich im Alltag erschrecken. Dabei kommt es nicht selten zu panischem Fluchtverhalten, das im Straßenverkehr schnell gefährlich wird. Für diesen Notfall sollten Hunde und Katzen immer gekennzeichnet und registriert sein. Nur so können die Tiere, sollten sie einmal entlaufen, möglichst schnell wieder nachhause kommen. Genauso wichtig ist die Prävention, um diese Fälle zu verhindern. Hunde sollten in straßennahen und wildreichen Gebieten immer durch eine (Schlepp-)leine gesichert werden und sich nur in bekannten, übersichtlichen und ungefährlichen Gegenden im Freilauf befinden. Voraussetzung ist natürlich immer ein sehr gut funktionierender Rückruf.


© Peter Draschan

Besonderheit bei Freigänger- und Wohnungskatzen

Katzen leben am besten nur in Wohngegenden mit keiner direkten Nähe zu großen und viel befahrenen Straßen als Freigänger und werden schrittweise an den Freigang gewöhnt. Ganz wichtig für Freigängerkatzen ist die Kastration. Diese dient einerseits der Fortpflanzungskontrolle, andererseits aber auch der Sicherheit der eigenen Katze, da sich kastrierte Tiere mit kleineren Revieren zufriedengeben und dadurch ihre Laufwege reduzieren. So sinkt das Gefahrenpotential im Freigang.

Auch für Wohnungskatzen kann das Fluchtverhalten zum Verhängnis werden. Deswegen ist ein besonderes Augenmerk auf Türen und Fenstern gefordert, wobei ein Kippfensterschutz lebensgefährliche Verletzungen durch Einklemmung im Fenster oder Sturz aus dem Fenster vermeiden kann. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Kippfenster-Syndrom


Auch bei der Wohnungshaltung gibt es Gefahren für Kaninchen. © Alexa/Pixabay

Alltagsgefahren für kleine Heimtiere

Kabel: Kaninchen und Meerschweinchen nagen gerne alles an, was ihnen zwischen die Zähne kommt. Gefährlich wird es, wenn sie sich an die Isolation von Stromkabeln machen, denn das kann im schlimmsten Fall mit einem Stromschlag enden. Sichern Sie alle Kabel in Kabelkanälen oder Kabelboxen. Außerdem sollten immer ausreichend Äste und Zweige (zum Beispiel: Apfel, Haselnuss oder Weide) zur Verfügung stehen, an denen die Tiere ihrem Nagebedürfnis uneingeschränkt nachgehen können.

Badezimmer: Das Badezimmer kann für Wohnungskaninchen und -meerschweinchen gleich an mehreren Stellen zur Gefahr werden. Neugierige Tiere können in der Toilette oder einer gefüllten Badewanne landen und diese aufgrund der glatten Wände nicht selbstständig verlassen. Auch Wäschetrommeln sollten immer geschlossen und vor dem Waschgang auf blinde Passagiere überprüft werden.

Fenster, Türen, Balkon: Bei der Innenhaltung von kleinen Heimtieren müssen insbesondere die Bereiche rund um Türen, Fenster und Balkon besonders gesichert werden. Achten Sie beim Öffnen von Türen auf ein langsames und vorsichtiges Vorgehen, um kein Tier versehentlich einzuklemmen. Der Haustürbereich kann durch eine Schleuse mit einem Absperrgitter gesichert werden. Fenster können mit einem Kippfensterschutz versehen werden, damit kein Tier nach draußen gelangt, im gekippten Fenster festklemmt oder sogar aus dem Fenster stürzt. Nicht zuletzt sollten Balkone ausreichend gesichert sein, denn Kaninchensprünge werden häufig unterschätzt. Auch Meerschweinchen sind von Balkonstürzen gefährdet, da sie sich durch die kleinsten Spalten und Löcher zwängen. Am besten wird ein für kleine Heimtiere zugänglicher Balkon mit Gittern oder Volierendraht ringsherum gesichert.

Hitze, Kälte, Zugluft: Kaninchen und Meerschweinchen müssen in der Außenhaltung ausreichend vor Hitze und Kälte geschützt werden. Dafür sollten verschiedene Schattenplätze geschaffen werden. Zusätzlich können Abkühlungsinseln durch Betonplatten, gefrorene Wasserflaschen, die in Handtücher eingewickelt werden, oder eine Buddelkiste, die regelmäßig befeuchtet wird, geschaffen werden. Auch für kleine Heimtiere in Wohnungshaltung, insbesondere in Dachgeschosswohnungen, besteht die Gefahr der Überhitzung. Achten Sie auch hier auf verschiedene Abkühlungsmöglichkeiten. Bei dem Versuch, die Tiere durch geöffnete Fenster oder Ventilatoren zu kühlen, sollten Sie bedenken, dass Zugluft schnell zu Augenproblemen, wie Bindehautentzündungen führen kann.

Für den Winter sind isolierte Schutzhütten und überdachte Flächen wichtige Kriterien für eine Außenhaltung.

Falsches oder verdorbenes Futter: Die Ernährung trägt zu einem sehr großen Teil zur Gesundheit unserer kleinen Heimtiere bei. Durch Ernährungsfehler, wie zu wenig Frisch- und Raufutter und zu viel zuckerhaltiges Zusatzfutter oder Obst, können Meerschweinchen und Kaninchen erkranken. Insbesondere bei warmen Temperaturen kann das Futter schnell verderben, wodurch die Tiere Verdauungsprobleme bekommen können.


Nach dem Lesen dieser Liste, die bei weitem nicht vollständig ist, kann leicht das Gefühl aufkommen, dass es an ein Wunder grenzt, ein Tier bis ins Seniorenalter gesund und ohne lebensbedrohliche Notfälle zu begleiten. Mit dem nötigen Wissen, einem vorausschauenden Blick im Alltag und einer guten Vorbereitung der Haltung bereits vor Einzug des Tieres, können jedoch viele Gefahrenquellen vermieden werden.

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